Zusammenfassung

Nach dem etwas überraschenden Bezirksmeistertitel verstärkte sich die BSG Fortschritt als Aufsteiger in die DDR-Liga mit einigen bereits in der Liga erfahrenen Akteuren (Hartmann, Helmecke, Gräfe, Seewald). Im ersten Spiel der Saison gelang kam man zu einem 3:3 gegen Gröditz und verschoß dabei zwei Elfmeter. In den folgenden Wochen präsentierte man sich extrem heimstark und und kam zu einem deutlichen Sieg gegen Mitaufsteiger Krumhermersdorf. Auch der spätere Staffelsieger und Oberliga-Aufseiger Chemie Böhlen wurde sensationell hoch mit 4:1 bezwungen. So ging es auf einem guten Mittelfeldplatz in die Winterpause. Zu beginn der Rückrunde leistet man sich dann eine Schwächephase und rutschte in Richtung Abstiegsränge ab. Insbesondere auswärts sah man dabei kein Land (nur zwei Auswärtspunkte in der gesamten Saison). Mit Heimsiegen gegen Plauen und Schwarze Pumpe stellt man daber die Weichen auf Klassenerhalt. Dieser war dann bereits am 19. Spieltag, trotz einer hohen Niederlage beim Oberliga-Absteiger Energie Cottbus, perfekt. Erst am letzten Spieltag kassierte man dann gegen den FSV Lok Dresden die erste Heimniederlage. Im Endeffekt hielten die Heimstärke und ein sehr guter Torhüter Wolfgang Seewald die BSG Fortschritt in der DDR-Liga.

Transfers

Zugänge Abgänge
Werner Hartmann BSG Stahl Riesa
Helmecke, Engelbert BSG Stahl Riesa
Hübner, Egbert SG Dynamo Dresden
Schneider, Gerald SG Frankenthal
Gräfe, Frank BSG Motor Bautzen
Seewald, Wolfgang ASG Vorwärts Löbau

*während der Saison

Abschlusstabelle


DDR-Liga Staffel D 1976/77

1. BSG Chemie Böhlen 20 14-3-3 49:21 31:9
2. FSV Lok Dresden 20 11-5-4 36:18 27:13
3. ASG Vorwärts Plauen 20 9-4-7 39:30 22:18
4. BSG Aktivist Brieske-Senftenberg (N) 20 7-8-5 23:22 22:18
5. BSG Energie Cottbus (A) 20 7-6-7 45:23 20:20
6. TSG Gröditz 20 7-6-7 30:33 20:20
7. BSG Motor Werdau 20 7-5-8 28:37 19:21
8. BSG Aktivist Schwarze Pumpe 20 4-9-7 23:28 17:23
9. BSG Fortschritt Bischofswerda (N) 20 5-6-9 32:40 16:24
10. BSG Motor Altenburg (N) 20 4-5-11 25:43 13:27
11. BSG Fortschritt Krumhersdorf (N) 20 5-3-12 23:58 13:27


Mannschaftskader

Der Kader der Saison 1976/77

obere Reihe v.l.n.r.: Co-Trainer Christian Schöbel, Matthias Schönberg, Jörg Bär, Gerald Schneider, Hendrik Lausen, Jochen Barthel, Harald Tilgner, Werner Hartmann, Mannschaftsleiter Lothar Frenzel, Sektionsleitungsmitglied Werner Mellentin )
mittlere Reihe v.l.n.r.: Hans-Jürgen Knoll (Mannschaftsarzt), Trainer Eberhard Pöschel, Sektionsleiter Manfred Voigt, Siegmar Ledrich, Engelbert Helmecke, Egbert Hübner, Wolfgang Hornig, Jürgen Töppel, Hans-Georg Pötschke
untere Reihe v.l.n.r.: Steffen Oehme, Wolfgang Seewald, Josef Hensel, Frank Gräfe, Lothar Günther


Name Nat. geb.
im Verein seit
bisherige Vereine
Torhüter
Hänsel, Josef 01.03.44 - Turbine Großröhrsdorf
Seewald, Wolfgang 28.12.49 1976 ASG Vorwärts Löbau
Abwehr
Gräfe, Frank 16.11.49 1976 BSG Motor Bautzen
Hornig, Wolfgang 15.04.54 - FSV Lok Dresden, Traktor Burkau
Pötschke, Hans-Georg 30.01.50 - eigener Nachwuchs
Schneider, Gerald 18.12.53 1976 SG Frankenthal
Tilgner, Harald 30.05.51 - eigener Nachwuchs
Töppel, Jürgen 26.04.51 - eigener Nachwuchs
Mittelfeld
Bär, Jörg 17.07.56 1975 SG Dynamo Dresden, BSG Fortschritt Bischofswerda, SG Rammenau
Barthel, Jochen 02.01.44 - -
Günther, Lothar 01.08.54 - eigener Nachwuchs
Hübner, Egbert 16.03.58 1976 SG Dynamo Dresden, eigener Nachwuchs
Lausen, Hendrik 21.02.51 1975 BSG Robotron Radeberg
Oehme, Steffen 17.12.51 1975 BSG Stahl Freital, SG Dynamo Dresden, eigener Nachwuchs
Schönberg, Matthias 16.04.48 1975 BSG Motor Bautzen, ASG Vorwärts Löbau, BSG Chemie Gnaschwitz, BSG Lok Dresden
Sturm
Hartmann, Werner 02.06.50 1976 BSG Stahl Riesa, FSV Lok Dresden
Helmecke, Engelbert 25.02.49 1976 BSG Stahl Riesa, BSG Traktor Elstra, BSG Einheit Kamenz, BSG Einheit Wolmirstedt
Ledrich, Siegmar (Kapitän) 04.08.49 1975 BSG Motor Bautzen, ASG Vorwärts Löbau, eigener Nachwuchs
Trainer & Betreuer
Pöschel, Eberhard "Felix" (Trainer) 26.11.25 1938 -
Schöbel, Christian (Co-Trainer) 11.11.38 - -
Voigt, Manfred (Sektionsleiter) ??.??.37 - -
Dr. Knoll, Hans-Jürgen (Mannschaftsarzt) 17.05.42 1965 -
Frenzel, Lothar (Mannschaftsleiter) - - -


Spieler-Statistiken


Name Min Spiele ein aus Tore G.-R. Rot
Gräfe 1800 20
Hartmann 1800 20 3
Seewald 1785 20 1
Bär 1782 20 1 4
Oehme 1727 20 3 3
Schönberg 1711 20 1 3 7
Ledrich 1620 18 6
Helmecke 1520 18 1 2 2
Schneider 1517 19 2 1
Tilgner 1494 17 1
Lausen 1463 17 3 1
Hübner 635 11 5 1 1
Töppel 247 5 4
Hornig 230 5 3
Barthel 192 3 3
Günther 172 5 3 1
Pötschke 90 1
Hänsel 15 1 1


Spiele

Hinrunde

1. Spieltag (14.08.1976)

BSG Fortschritt Bischofswerda - TSG Gröditz 3:3 (0:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Pötschke
Schneider, Schönberg, Hartmann, Bär, Oehme
Ledrich, Helmecke

0:1 Knittel (52.)
1:1 Oehme (54.)
2:1 Helmecke (57./FE)
3:1 Oehme (66.)
3:2 Woßmann (85.)
3:3 Knittel (87.)

Zuschauer: 2540


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Fotos: Wolfgang Schmidt

2. Spieltag (21.08.1976)

BSG Motor Werdau - BSG Fortschritt Bischofswerda 3:1 (1:1)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Lausen
Barthel (77. Schneider), Schönberg (76. Hübner), Hartmann, Bär, Oehme
Ledrich, Helmecke

1:0 Neubert (19.))
1:1 Hartmann (44.)
2:1 Geibel (67.)
3:1 Brändel (67.)

Zuschauer: 1500

Die Platzbesitzer hatten einen Blitzstart. Bereits in der ersten Minute erspielten sie sich drei Großchancen, aber Brändel und Nestler scheiterten am überragenden Gästetorhüter Seewald, Neubert vergab aus Nahdistanz. „Unsere Abwehr vermochte sich einfach nicht auf das hohe Tempo der Motor-Manschaft einzustellen“, bekannte Bischofswerdas Übungsleiter Pöschel in der Pause. Die Blau-Weißen bauten ihre Angriffe schon aus der Abwehr überlegt auf, hatten mit Brändel einen Mann im Mittelfeld, der es klug verstand, den Rhythmus mit präzisem Direktspiel zu wechseln, und vorn sorgte in erster Linie der antrittsschnelle Nestler für Verwirrung in der gegnerischen Abwehr. Unverständlicherweise riß der Kombinationsfaden ausgerechnet nach dem klug herausgespielten Führungstreffer, und der Neuling kam jetzt besser ins Spiel. Eine Unkonzentriertheit in der Werdauer Abwehr nutzte Hartmann noch vor der Pause zum Ausgleich. „Ein Treffer, der entscheidend dafür war, daß wir im zweiten Durchgang erst spät unsere Linie wieder fanden“, urteilte Übungsleiter Brändel.
Die Bischofswerdaer, die vor dem Wechsel über Ledrich und Helmecke einige verheißungsvolle Konter inszeniert hatten, verlegten sich später nur noch auf das Halten des Resultats. Ein Unterfangen, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war, da die Motor-Elf im Schlußspurt das Tempo noch einmal verschärfte und die Unsicherheiten in der Abwehr der Gäste (alle drei Treffer wurden per Kopf erzielt) schonungslos aufdeckte. Torhüter Seewald zeigte Sich auch in dieser Phase auf der Höhe der Situation, sorgte mit prächtigen Paraden dafür, daß die Niederlage im glimpflichen Rahmen blieb. (Rainer Nachtigall)

3. Spieltag (28.08.1976)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 1:0 (0:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Lausen
Schneider, Schönberg, Bär (72. Hübner), Helmecke, Hartmann
Ledrich, Oehme

1:0 Hartmann (54.)

Zuschauer: 2200


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Fotos: Wolfgang Schmidt

4. Spieltag (04.09.1976)

BSG Motor Altenburg - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:0 (1:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Lausen (68. Günther)
Schneider, Schönberg, Bär, Helmecke, Hartmann
Ledrich, Oehme (46. Hübner)

1:0 Zeißig (9.)
2:0 Zeißig (90.)

Zuschauer: 4900


5. Spieltag

spielfrei


6. Spieltag (26.09.1976)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Fortschritt Krumhermersdorf 6:0 (3:0)

Seewald (75. Hänsel)
Tilgner, Gräfe, Schneider
Lausen (60. Schönberg), Helmecke, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Hübner

1:0 Ledrich (30.)
2:0 Ledrich (34.)
3:0 Bär (43.)
4:0 Hübner (51.)
5:0 Hartmann (63.)
6:0 Hartmann (82.)

Zuschauer: 2000

Die auswärts bisher sieglosen Gäste versuchten ihr Glück abermals mit einer massiven Abwehr. Damit aber waren sie gegen die sich in guter spielerischer Verfassung vorstelenden Gastgeber schlecht beraten. Vom Anpfiff weg übernahmen sie die Initiative und setzten das gegnerische Tor unter Druck. Nach dem achten Eckball, von Helmecke hereingegeben, war Ledrich zur Stelle und gegen seinen platzierten Kopfstoß war nichts zu machen. Bischofswerda kam durch diese Führung weiteren Auftrieb. Präzise Pässe in die freien Räume schufen immer wieder heikle Probleme in der Krumhermersdorfer Abwehr, die in vielen Situationen einfach zu kopflos zu Werke ging, um das Kombinationsspiel der Hausherren entscheidend zu stören. Schon zur Pause stand es 3:0, wobei Bär mit einem 20-m-Schuß in den rechten Dreiangel ein herrlicher Treffer zum 3:0 gelang. Nach dem Seitenwechsel setzte Hübner den Torreigen mit einem sehenswerten Alleingang fort. Die Krumhermersdorfer kamen erst etwas besser ins Spiel, als die Kurzpässe in den Reihen der Platzbesitzer übertrieben wurden. Für die sporadisch vorgetragenen Konterangriffe von Krumhermersdorf war zumeist bei dem aufmerksamen Tilgner Endstation. Zwei Einzelleistungen von Hartmann machten schließlich das halbe Dutzend voll, setzten den Schlußpunkt unter eine überlegen geführte Partie von Fortschritt Bischofswerda. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

7. Spieltag (16.10.1976)

ASG Vorwärts Plauen - BSG Fortschritt Bischofswerda 6:0 (3:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Helmecke, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Hübner

1:0 Ulbricht (13.)
2:0 Humboldt (21.)
3:0 Graul (37.)
4:0 Thon (49.)
5:0 Graul (82.)
6:0 Winczek (88.)

Zuschauer: 1200


8. Spieltag (24.10.1976)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Chemie Böhlen 4:1 (1:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Barthel (70. Hübner), Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke

1:0 Hartmann (37.)
2:0 Hartmann (66.)
2:1 Havenstein (69.)
3:1 Hartmann (80.)
4:1 Ledrich (83.)

Zuschauer: 2300


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Fotos: Wolfgang Schmidt

9. Spieltag (31.10.1976)

BSG Aktivist Schwarze Pumpe - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:2 (1:2)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Ledrich
Hartmann, Helmecke

0:1 Schönberg (9.)
1:1 Heilboldt (19.)
1:2 Schönberg (34.)
2:2 Siede (90.)

Zuschauer: 1900

22:3 Ecken Vorteile für Aktivist und fast hätte Fotschritt noch gewonnen. 40 Sekunden vor dem Abpfiff verhinderte Erich Siede den nahen ersten Auswärtssieg des Aufsteigers. Das Sprichwort, der Krug geht so lange zum Brunnen bis er brichtt, traf in diesem Falle auf den Dresdner Bezirksmeister zu. Er brachte sich selbst um den Lohn seiner großen Einsatzfreude und einer in der Grundtendenz taktisch klug angelegten Variante. Doch daß der Neuling bereits nach der Pause kaum noch etwas für die Mobilisierung des eigenen Angriffspiels tat, wurde ihm dann doch noch zum Verhängnis.
Er sehr spät, als eine ohnehin recht unruhige einheimische Mannschaft auf der Verliererstaße zu sein schien, wagten sich die Gäste mit schnellen Konterzügen aus der eigenen Hälfte, und siehe da, bei den wenigen Vorstößen nach der Pause hatte Fortschritt noch weitaus bessere Möglichkeiten als die Gastgeber (Hartmann/70., Ledrich/80., Helmecke/84.), Oehme/86. Latte). Das das Holz und Grüneberg standen einer Entscheidung entgegen.
Als die Anfangsoffensiven der Aktivist-Elf in der meist rechtzeitig geschlossenen Deckung der Bischofswerdaer abgefangen waren, kamen die Gastgeber aus dem spielerischen Gleichgewicht. Nach der Pause wußte Aktivist dann mit der Feldüberlegenheit nichts anzufangen, besaß zu wenig Druck auf dem Kessel und nahm sich durch zu eng angelegte Aktionen jegliche Überraschungsmomente. Bis dann eben die 90. Minute kam. (Hans-Joachim Schulze)

10. Spieltag (07.11.1976)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Energie Cottbus 2:2 (0:1)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Lausen
Schneider, Schönberg (85. Günther), Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke

0:1 Gröger (24.)
1:1 Ledrich (57.)
2:1 Schönberg (67.)
2:2 Bieleke (72.)

Zuschauer: 2700


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Fotos: Wolfgang Schmidt

11. Spieltag (14.11.1976)

FSV Lok Dresden - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:1 (0:1)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Lausen (75. Hornig), Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke

0:1 Ledrich (41.)
1:1 Seewald (48./ET)
2:1 Straßburger (65.)

Zuschauer: 1000

Der in der Liga beinahe schon legendäre FSV Lok war der Favorit. Aber weniger die eigenen Stärken, sondern die Schwächen des sportlichen Kontrahenten in der zweiten Halbzeit verhalfen, dieser Rolle gerecht zu werden. Die Gäste waren vor dem Pausenzeichen des guten Eichler (Riesa) besser im Bilde. Einer der gut angelegten Angriffe brachte auch den Führungstreffer. Bär war der Vorbereiter mit seiner Eingabe, um die sich Vogt, Hartung und Hartmann, am Boden liegend, bemühten. Ledrichs Nachschuß war nicht aufzuhalten. Der Gastgeber kam aber noch mit einem blauen Auge davon, weil er zu zwei billigen Treffern gelang. Den Ausgleich bereitete Schneider ungewollt vor, seine "Bogenlampe" ließ Seewald zu allen Überfluß noch ins Netz fallen. Straßburger gelang mit einem Schußversuch, mehr war es nicht, auch noch der Siegtreffer.
Ursache der Niederlage waren Abwehr- und Abspielfehler, die sich nun schon wiederholt in der zweiten Spielhälfte mehren. Das spricht eigentlich gegen die Abwehrreihen, aber der Angriff hat zu dieser Zeit auch schon sein Pulver verschossen. Was nutzen da unqualifizierte Äußerungen? Wenn die bisher erfolgreiche Fortschritt-Elf aktuell bleiben will, dann bieter sich für alle ein Nachdenken darüber an, daß Fußball ein Mannschaftsspiel war und bleibt. (Manfred Voigt)

Rückrunde



12. Spieltag (21.11.1976)

TSG Gröditz - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:1 (1:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider (19. Töppel)
Lausen, Schönberg (80. Hornig), Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke

1:0 Böhle (39./FE)
2:0 Woßmann (48.)
2:1 Schönberg (80.)

Zuschauer: 800

Die Hoffnungen der Gäste und ihres treuen Anhanges lagen in einer Punkteteilung. Die aber wiederholte knappe Niederlage wurde deshalb Fakt, weil auch dieses Bezirksderby beinahe härer geführt wurde, als es vorauszusehen war. Schon bei dem FSV Lok kämpfen die Haudegen der Liga wie die Platzhirsche gegen den Neuling. Die Gröditzer gingen noch eine Idee kampfstärker in die Partie um den vollen Erfolg. Das erste Opfer war schon in der 15. Minute Schneider, der für den dann eingewechselte Hornig das Feld räumen mußte. Die Schwäche lag in einem harmlosen Angriff, der die wenigen Konter diesmal schlecht nutzte. Ledrich machte sein Solo vor dem Pausenzeichen selbst mit einem unplatzierten Schuß zunichte, Hartmann und Helmecke nutzten ihre Gelegenheiten später nicht. Spielentscheidend war ein Strafstoß, den Lausen verursachte und den ein Schiedsrichter wie Sportfreund Bodenstein (Dresden) für den Gastgeber immer wieder geben würde. Den zweiten Gegentreffer schluckten die Gäste dann, als sich Ledrich bei einer seiner sonst angebrachten Einlagen verschätzte und die eigene Abwehr überraschte. Ab der 70. Spielminute spielten die Gäste den nervös gewordenen Partmer nit ihrer Stärke serienweise in der eigenen Hälfte fest. Einen Lichtblick ihrer Möglichkeiten nutzten Oehme und Schönberg. Die hektischen Schlußminuten endeten eher, als Ledrich & Co. das in der Luft liegenden Remis erzielt wünschten. (Manfred Voigt)

13. Spieltag (19.12.1976, Nachholespiel)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Motor Werdau 0:0

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Hübner


Zuschauer: 1150

Der Gast aus Werdau wurde mit viel Respekt zu diesem Nachholepunktspiel erwartet, weil er eine gute Visitenkarte in den FDGB-Pokalspielen abgab und Fortschritt Bischofswerda die weiße Weste in den Heimspielen sauber halten wollte. Auf glattem, schneebedeckten Boden hatten es die Abewehrspieler leichter als ihre Stürmerkollegen. Vor dem Seitenwechsel war eigentlich nur in der dritten Minute dicke Luft vor dem Gästetor, als ein Scharfschuß von Bär knapp über das Torgebälk strick. In der 29. Minute rettete Babik für Puchta auf der Torlinie, als Schönberg einen Eckstoß von Oehme per Kopf verwandeln wollte. In der zweiten Halbzeit wurde durch das größere Tempo auch der Druck auf das Werdauer Tor stärker. Nach 61 Spielminuten sahen die Zuschauer den Ball bereits im Netz, aber eine bravouröse Einzelleistung von Beyer machte Schönbergs Kopfball noch unschädlich. Einer der Gegenstöße von Motor war beinahe von Erfolg gekrön, aber die Eingabe von Neubert strich an der gesamten Breite des Tors vorbei. Im Schlußgang spielten die Gäste ihre große Routine zur Abschirmung ihres Strafraums aus. Lediglich ein Hinterhaltschuß von Bär sorgte nochmals für Aufregung. Insgesamt war es ein verdientes Remis für Fortschritt Bischofswerda.
Ein Dankeschön an dieser Stelle auch dem Straßenwinterdienst für das vorbildliche Räumen des Platzes.


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Fotos: Wolfgang Schmidt

14. Spieltag (24.02.1977)

BSG Aktivist Brieske-Senftenberg - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:1 (0:1)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Hornig
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke

0:1 Helmecke (8.)
1:1 Landskron (72.)

Zuschauer: 1350


15. Spieltag (06.03.1977)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Motor Altenburg 0:0

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Töppel
Hartmann, Helmecke (80. Günther)

Zuschauer: 1700

Der wiederum große Anhang wurde bei diesem Spiel nicht so richtig war, weil der Gastgeber viel zu nervös und kopflos an dieses wichtige Heimspiel heranging. Motor erreichte mit diesem torlosen Remis einen großen Achtungserfolg. Das Spiel der Gäste war auf "Halten" eingestellt, egal wie es läuft. So war die Qualität des Spiels ein schlechter Durchschnitt. In jeder Halbzeit erreichte Motor zwei Konterchancen, die Seewald meisterte bzw. ungenutzt blieben. Mit 24:4 Ecken wird der Versuch der Fortschrittelf deutlich, aus dem Tief der Angriffsschwäche herauskommen zu wollen. Gelungen ist es ihnen nicht, weil Hartmann, Helmecke und Töppel enttäuschten. Bär blieb als gefürchteter Scharfschütze viel zu oft in der eigenen Hälfte. Zwei Treffer erkannte der Linienrichter von Oehme (abseits?) und Schönberg (Handspiel) ab. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

16. Spieltag

spielfrei


17. Spieltag (12.03.1977)

BSG Fortschritt Krumhermersdorf - BSG Fortschritt Bischofswerda 3:0 (1:0)

Seewald
Bär, Hornig, Gräfe
Schneider, Lausen, Schönberg, Hartmann, Günther (46. Töppel)
Oehme, Helmecke

1:0 Fritzsche (16.)
2:0 Güldner (78.)
3:0 Arnold (89.)

Zuschauer: 1000

Viele Fehler in der eigenen Spielhälfte und noch tiefer Winterschlaf in den Schußstiefeln der Angreifer erklären die hohe Niederlage. Ohne Ledrich und den verletzten Tilgner war gegen den äußerst kraftvollen Partner wenig Aussicht auf Erfolg, aber ein Teilerfolg sollte dennoch erreicht werden. Das Vorhaben, der Kraft und Wucht der Einheimischen selbst Kampf und Härte entgegenzusetzen, mißlang auf der ganzen Linie. Die meisten abgegebenen Bälle kamen zu ungenau auf die beiden Sturmspitzen Helmecke und Oehme. Helmecke verrät allerdings Formanstieg, erreichte in der 67. Minute einen Heber an die Querlatte. Oehme ließ in der 54. Minute eine große Gelegenheit nach Vorarbeit Hartmanns aus. Im ersten Durchgang vereitelte Richter im Tor einen Scharfschuß von Schönberg zum 1:1. Aus der Taktik, in der zweiten Halbserie die Abwehr des Neulings zu stabilisieren und sichere (Remis-)Resultate anzustreben, scheint eine Mißernete heranzureifen. In fünf Punktspielen (davon drei auswärts) 2:6 tore und 3:7 Punkte, das ist keien gute Quittung. Für die mindestens noch vier fehlenden Punkte zum Klassenerhalt in den noch ausstehenden drei Heimspielen kommt jetzt die Stunde der Wahrheit. (Manfred Voigt)

18. Spieltag (27.03.1977)

BSG Fortschritt Bischofswerda - ASG Vorwärts Plauen 3:0 (1:0)

Seewald
Hübner, Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke

1:0 Schönberg (13.)
2:0 Schönberg (62.)
3:0 Hartmann (76.)

Zuschauer: 2050

Eine große kollektive Leistung der Elf der Landmaschinenbauer, in der jeder Spieler großen Siegeswillen zeigte, brachte die zu den besten Mannschaften der Liga zählenden Vogtländer auf die Verliererstraße. Gewitterschauer machten die Spielfläche schwerbespielbar, die Gäste mußten das und einen kämpferisch starken Gastgeber bezwingen. Für ihr erhofftes Remis mußten sie, mehr als ihenn lieb war, querspielen. Das aber paßte in das Konzept der Ledrichs & Co., die aus diesen Situationen auch das Spiel gewannen. Die Anfangsoffensive brachte zunächst einige Frei- und Eckstöße ein, die schon für große Stimmung auf den Rängen sorgten. Eine Ledrich-Ecke erreichte den freigelaufenen Schönberg, der per Kopf verwandelte. Tor Nr. 2 wurde von Ledrichs Solo und anschließenden Flachschuß eingeleitet. Schmidt im Plauener Tor ließ den Ball zu Schönberg prallen, das war die Vorentscheidung. Nach Vorarbeit von Helmecke und Schönberg schoß Hartmann noch ein Tor. Eine großartige spielentscheidende Szene des "Katze" Seewald soll erwähnt werden. In der 51. Minute parierte er einen harten Freistoß einschließlich Nachschuß des drangvollen Kunze. Für diese Einzelleistung und viele andere gelunge Aktionen gab es oftmals Beifall für den verdienten Sieger. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

19. Spieltag (03.04.1977)

BSG Chemie Böhlen - BSG Fortschritt Bischofswerda 4:0 (1:0)

Seewald
Hübner, Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Günther

1:0 Havenstein (1.)
2:0 Havenstein (52.)
3:0 Zerbe (82.)
4:0 Hubert (90.)

Zuschauer: 1000

Der nun feststehende Staffelerste und Teilnehmer an der Oberliga-Aufstiegsrunde revanchierte sich für die 1:4-Niederlage und gab dem Neuling keine Gewinnchance. Für diesen schweren Gang nach Böhlen fielen noch die verletzen Tilgner und Helmecke aus. Die spielerische Überlegenheit des Gastgebers drückte sich zahlenmüßig erst in den Schlußminuten mit dem dritten und vierten Treffer auf. Nach dem schnellen Führungstor hielt Fortschritt eine knappe Spielstunde dem Können der Böhlener stand. Allen voran hatte Seewald Schwerstarbeit zu leisten. Die Spielentscheidung fiel, als die Übersicht in der Abwehr kurz vor Toreschluß verloren ging. Die spielerische Leistung zwischen Auswärts- und Heimspielen zeigte erneut deutliche Unterschiede. (Manfred Voigt)

20. Spieltag (10.04.1977)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Schwarze Pumpe 4:0 (1:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme (67. Hübner), Hartmann
Ledrich, Helmecke

1:0 Lausen (36.)
2:0 Oehme (62./FE)
3:0 Bär (63.)
4:0 Bär (73./FE)

Zuschauer: 1100

Eine wieder sehr heimstarke Leistung erlebten die treuen des Bischofswerdaer Anhangs von ihrer Elf in einem sehr wichtigen Punktspiel. Neuschnee zu Ostern brachten neue Probleme, und die Akteure erlebten alles andere als einen Feiertag. Bär und Ledrich deuteten bereits in den Anfangsminuten an, wie sie den Sieg ansteuern wollten. Auf der Gegenseite hatte auch Seewald Gelegenheit sich, wie Grünberg im Aktivist-Tor, in Szene zu setzen. Dem an diesem Tag gut aufgelegten Lausen gelang mit guter Einzelleistung in der 36. Minute das Führungstor. Hartman köpfte einen Oehme-Eckstoß kurz zuvor an die Querlatte.
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten den Gästen. Zu klaren Einschußmöglichkeiten kamen sie allerdings nicht. Eine große kämpferische Leistung und ein begeisternder Angriffsdruck, bei dem sich Hartmann und Schönberg an die Spitze stellten, entschieden zwischen der 62. und 73. Minute die Partie. Oehme verwandelte nach Foul an Schönberg einen Strafstoß und Bär nutzte die Gunst der Stunde mit einem Flachschuß. Als Schönberg erneut gelegt wurde, da schmetterte Bär einen weiteren Strafstoß zum Endstand ein. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

21. Spieltag (17.04.1977)

BSG Energie Cottbus - BSG Fortschritt Bischofswerda 5:1 (2:1)

Seewald
Tilgner (54. Töppel), Gräfe, Schneider
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Helmecke (65. Hornig)

1:0 Lempke (18.)
1:1 Schönberg (22.)
2:1 Gröger (41.)
3:1 Krautzig (64.)
4:1 Gröger (74.)
5:1 Gröger (78.)

Zuschauer: 3000

Gegen den erst jetzt in Fahrt kommenden Ex-Oberligisten sahen die Blau-Weißen aus dem Fortschritt-Kombinat eine Halbzeit lang gut aus. Wie sie dem gleichmäßig gut besetzten Gastgeber zum Quer- und Zurückspielen zwangen, selbst zu Gegenstößen und Torgelegenheiten fanden, das ließ auf ein besseres Abschneiden als bisher auswärts hoffen. Helmecke köpfte in der 44. Minute noch an die Querlatte. Den Ausgleich bereitete Hartmann mit Freistoß vor, den Schönberg aufnahm und vollstreckte. Innerhalb von 5 Minuten nach dem Wechsel waren alle Hoffnungen dahin, als sich erst Tilgner und dann Helmecke beid en nicht immer zimperlichen Zweikämpfen verletzen. Das Umformieren nutzten die nun wieder überlegenen Cottbuser, allen voran der torgefährliche Gröger, erbarmungslos aus. In solchen komplizierten Situationen war zu beobachten, daß dem Neuling gerade dort Deckungsdisziplin und Nervenstärke fehlte. So brach man im Angriff ab und Abwehrfehler (Hartmann, Bär) begünstigten das Spiel des Gastgebers
In Vorbereitung der nächsten Spiele sowie der neuen Saison darf man sich ruhig erinnern, wie schnell gute 60 Minuten durch eine fehlerhafte, letzte halbe Stunde weggewischt werden können. (Manfred Voigt)

22. Spieltag (23.04.1977)

BSG Fortschritt Bischofswerda - FSV Lokomotive Dresden 2:4 (2:1)

Seewald
Tilgner, Gräfe, Barthel (46. Schneider)
Lausen, Schönberg, Bär, Oehme, Hartmann
Ledrich, Hübner (65. Helmecke)

1:0 Ledrich (1.)
2:0 Bär (10.)
2:1 Prasse (12.)
2:2 Prasse (63.)
2:3 Lichtenberger (65.)
2:4 Kern (80.)

Zuschauer: 1350

Eine zweite Halbzeit, in der nahezu alles schief ging, kostete der Fortschritt-Elf gerade im letzten Punktspiel den Heimnimbus. Viel zu locker wurden die technisch versierten Dresdner von der Abwehr gedeckt und Seewalds gute Paraden verhinderten so diese Niederlage nicht. Die mit viel Fleiß des Mannschaftsarztes Hans-Jürgen Knoll, Facharzt für Allgemeinmedizin "reparierten" Verletzungen (Seewald, Tilgner, Schneider, Hübner, Helmecke) schwächten mit zunehmender Spieldauer den Angriffsdruck der Einheimischen. Die Schlußviertelstunde mußte so nach Helmeckes abermaliger Verletzung sogar mit 10 Spielern überstanden werden.
Ledrich, nach Vorlage von Oehme und Bär mit Scharfschuß, sorgte zeitig für eine 2:0-Führung. Der freistehenden Prasse verkürzte in der 12. Minute auf 2:1. Die spielkulturell besseren Gäste schafften sich mit schnellen Angriffen über die Flügel genügend Chancen, die zum verdienten Sieg führten. Beim Ausgleich, den erneut Prasse in der 63. Minute erzielte, konnte er sich sogar die Ecke aussuchen, und bereits in der 65. Minute erzielte Lichtenberger aus Nahdistanz den Führungstreffer. Gegen die nun resignierenden und teilweise kraftlosen Kreisstädter kam Lok durch den aufrückenden Kern noch zum vierten Treffer. Trotz dieser Niederlage wurde das Ziel: Klassenerhalt in der DDR-Liga, erreicht. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt


Liga-Statistiken

Torjäger

Gröger BSG Energie Cottbus 15
Havenstein BSG Chemie Böhlen 13
Köditz BSG Chemie Böhlen 12
Hubert BSG Chemie Böhlen 9
Zaspel BSG Chemie Böhlen 9
Zeißig BSG Motor Altenburg 9
Humboldt ASG Vorwärts Plauen 8
Krautzig BSG Energie Cottbus 8
Hartmann, Werner BSG Fortschritt Bischofswerda 8
Zeuke BSG Motor Werdau 7
Schönberg BSG Fortschritt Bischofswerda 7



Zuschauer

1. BSG Motor Altenburg (N) 10 44100 4410
2. BSG Aktivist Brieske-Senftenberg (N) 10 26705 2670
3. BSG Aktivist Schwarze Pumpe 10 25400 2540
4. BSG Energie Cottbus (A) 10 23000 2300
5. BSG Fortschritt Bischofswerda (N) 10 19140 1914
6. BSG Fortschritt Krumhersdorf (N) 10 14650 1465
7. BSG Chemie Böhlen 10 13700 1370
8. BSG Motor Werdau 10 13550 1355
9. ASG Vorwärts Plauen 10 12700 1270
10. FSV Lok Dresden 10 9150 915
11. TSG Gröditz 10 8800 880

2. Mannschaft



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