Zusammenfassung

Die BSG Fortschritt startete in die Liga-Saison 1979/80 quasi ohne Kaderänderungen. Nur Lothar Günther kehrte von der Armee zurück. Er kam jedoch im Verlaufe der Spielzeit nur zu einem Kurzeinsatz. Im Gegensatz zu den Vorjahren startete man stark und grüßte nach drei Spieltagen von der Tabellenspitze. Dies war jedoch auch recht leichten Gegnern geschuldet. Auch im FDGB-Pokal überstand man erstmals die erste Runde, scheiterte in der folgenden Zwischenrunde jedoch deutlich an Ligakonkurrent BSG Motor Werdau. Danach folgte eine Schwächephase in der Liga, auch bedingt durch die verletzten Stammkräfte Harald Tilgner und Wolfgang Seewald. Mit einem Schlußspurt vor der Winterpause (3 Siege in Folge) beendete man das Jahr jedoch auf dem fünften Tabellenplatz. In der Rückrunde zeigte die Mannschaft gemischte Leistungen. Höhepunkt war der 3:2-Heimsieg gegen den späteren Staffelsieger BSG Energie Cottbus am 20. Spieltag. Auch dank der schwächelnden Konkurrenz wurde die Spielzeit auf einem starken vierten Tabellenplatz abgeschlossen. Insgesamt agierte die BSG Fortschritt in der Saison 79/80 deutlich offensiver als in den Vorjahren. Mit 44 Toren stellte man den zweitbesten Angriff der gesamten Staffel. Allein 11 Tore gingen auf das Konto von Wieland Wünsche, der sich erstmals unter den Top-Torjägern der Liga etablierte.

Transfers

Zugänge Abgänge
Günther, Lothar Armee

*während der Saison

Abschlusstabelle


DDR-Liga Staffel D 1979/80

1. BSG Energie Cottbus 22 15-4-3 49:19 34:10
2. ASG Vorwärts Kamenz (N) 22 12-8-2 39:20 32:12
3. BSG Motor Werdau 22 12-4-6 42:25 28:16
4. BSG Fortschritt Bischofswerda 22 11-4-7 44:27 26:18
5. BSG Aktivist Espenhain 22 5-13-4 27:26 23:21
6. BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 22 10-3-9 28:30 23:21
7. BSG Akivist Schwarze Pumpe 22 6-8-8 23:27 20:24
8. FSV Lok Dresden 22 6-7-9 29:35 19:25
9. ASG Vorwärts Plauen 22 5-8-9 29:35 18:26
10. SG Dynamo Lübben (N) 22 5-6-11 21:40 16:28
11. BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 22 5-5-12 31:37 15:29
12. SG Sosa (N) 22 3-4-15 22:63 10:34


Mannschaftskader

Der Kader der Saison 1979/80

obere Reihe v.l.n.r.: Trainer Manfred Heldner, Jörg Bär, Harald Tilgner, Helmar Treschke, Manfred Scheunemann, Wolfgang Hornig, Wieland Wünsche, Siegmar Ledrich

untere Reihe v.l.n.r.: Hartmut Kühn, Engelbert Helmecke, Horst Heinrich, Wolfgang Seewald, Werner Hartmann, Rainer Grün, Steffen Oehme

es fehlen: Frank Gräfe, Wolfgang Schneider, Hendrik Lausen, Lothar Günther


Name Nat. geb.
im Verein seit
bisherige Vereine
Torhüter
Heinrich, Horst 23.07.52 - -
Seewald, Wolfgang 28.12.49 1976 ASG Vorwärts Löbau
Abwehr
Gräfe, Frank 16.11.49 1976 BSG Motor Bautzen
Hornig, Wolfgang 15.04.54 - FSV Lok Dresden, Traktor Burkau
Kühn, Hartmut 07.05.52 1978 ASG Vorwärts Kamenz, BSG Motor Bautzen
Lausen, Hendrik 21.02.51 1975 BSG Robotron Radebeul
Schneider, Gerald 18.12.53 1976 SG Frankenthal
Tilgner, Harald 30.05.51 - eigener Nachwuchs
Mittelfeld
Bär, Jörg 17.07.56 1975 SG Dynamo Dresden, BSG Fortschritt Bischofswerda, SG Rammenau
Grün, Rainer 15.03.53 1978 BSG Motor Bautzen
Günther, Lothar 01.08.54 - eigener Nachwuchs
Ledrich, Siegmar (Kapitän) 04.08.49 1975 BSG Motor Bautzen, ASG Vorwärts Löbau, eigener Nachwuchs
Scheunemann, Manfred 10.01.55 1977 -
Sturm
Hartmann, Werner 02.06.50 1976 BSG Stahl Riesa, FSV Lok Dresden
Helmecke, Engelbert 25.02.49 1976 BSG Stahl Riesa, BSG Traktor Elstra, BSG Einheit Kamenz, BSG Einheit Wolmirstedt
Oehme, Steffen 17.12.51 1975 BSG Stahl Freital, SG Dynamo Dresden, eigener Nachwuchs
Treschke, Helmar 16.03.54 1978 BSG Traktor Uhyst
Wünsche, Wieland 18.11.55 1977 Fortschritt Wilthen
Trainer & Betreuer
Heldner, Manfred (Trainer) 29.11.28 1977 BSG Motor Bautzen, VfB Kamenz
Schöbel, Christian (Co-Trainer) 11.11.38 - -
Voigt, Manfred (Sektionsleiter) ??.??.37 1976 -
Dr. Knoll, Hans-Jürgen (Mannschaftsarzt) 17.05.42 1965 -
Kuchinke (Mannschaftsleiter) - 1977 -
Bänsch, Siegfried (Masseur) - 1977


Spieler-Statistiken


Name Min Spiele ein aus Tore G.-R. Rot
Bär 1980 22 7
Wünsche 1907 22 1 2 12
Grün 1849 22 2 3 4
Ledrich 1800 20 5
Kühn 1775 21 1 1 1
Oehme 1771 21 6 3
Tilgner 1480 17 1 2
Lausen 1425 17 2
Seewald 1423 17 1 4
Scheunemann 1379 21 6 5 3
Hartmann 1350 18 1 5 6
Helmecke 1209 22 11 2 1
Gräfe 1080 15 1 5
Heinrich 557 10 4 1
Schneider 465 6 1
Treschke 331 4 1
Günther 9 1 1


Spiele

Hinrunde

1. Spieltag (26.08.1979)

SG Dynamo Lübben - BSG Fortschritt Bischofswerda 0:3 (0:0)

Seewald (73. Heinrich)
Bär, Gräfe, Schneider
Scheunemann, Grün, Hartmann, Ledrich, Wünsche
Oehme, Helmecke (81. Günther)

0:1 Oehme (52.)
0.2 Wünsche (57.)
0:3 Hartmann (62.)

Zuschauer: 1350

Dieses erfolgreiche Ergebnis zum Auftakt der neuen Meisterschaftsserie stimmt optimistisch. Der nüchterne Anhänger der Fortschritt-Elf wird die zwei Punkte zählen, der Statistiker den Umstand notieren, dass damit erstmals eine Tabellenführung erreicht wurde.
Obwohl aufgrund von Verletzungen nicht das allerbeste Spieleraufgebot zur Verfügung stand, gibt es an dem verdienten Sieg beim Wiederaufsteiger keine Abstriche zu machen. Der Gastgeber war zwar fleißig und eine Halbzeit kampfstark, aber besondere Schwierigkeiten hatten Bär und Seewald im Abwehrzentrum kaum zu meistern. Doch auch der Fortschritt-Angriff war vor dem Seitenwechsel kaum zu sehen. Nur Helmecke (24.) und Wünsche (29.) prüften Hannuschke im Dynamo-Tor. Aber dann schossen Oehme nach Vorarbeit von Helmecke und Grün, Wünsche aus spitzem Winkel und Hartmann im Nachsetzen innerhalb von 10 Minuten den Doppelpunktgewinn heraus.

2. Spieltag (02.09.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - SG Sosa 5:0 (2:0)

Seewald (75. Heinrich)
Bär, Gräfe, Schneider
Scheunemann, Grün, Hartmann, Ledrich, Oehme (70. Kühn)
Wünsche, Helmecke

1:0 Grün (6.)
2:0 Ledrich (28.)
3:0 Wünsche (46.)
4:0 Wünsche (50.)
5:0 Hartmann (70.)

Zuschauer: 1700

Die Vorzeichen für diese Partie standen günstig. Die Gastgeber waren immerhin mit einem 3:0 in Lübben in die Saison gestartet., der Neuling hatte daheim dem Favoriten Energie Cottbus ein 0:0 abgetrotzt. Aber vom Anpfiff weg beherrschten die Hausherren doch ziemlich eindeutig die Szenerie. Ein Freistoß von Bär, den Grün vollendete, war der Anfang des Trefferreigens, und Ledrich sorgte noch kurz vor dem Wechsel mit einem tollen Schrägschuß für den beruhigenden 2:0-Vorsprung.
Vom Anstoß weg zur zweiten Hälfte sorgte Bischofswerda dann gleich für die Entscheidung. Ohne daß ein gegnerischer Spieler den Ball berührte, wurde Wünsche völlig freigespielt und vollendete überlegt. In der Folgezeit wurden die spielerische und läuferische Überlegenheit des Siegers immer gravierender, obwohl die tapfer kämpfenden Gäste in keiner Phase aufsteckten. Diecke war ihr auffälligster Mann in der Abwehr, und Bauer und Heymann bemühten sich auch redlich um Gegenattacken. Aber im Abschluß fehlte es den Stürmern doch an Durchsetzungsvermögen.
Die Gastgeber aber übten sich mit Erfolg weiter im Toreschießen, ließen dabei noch eine ganze Reihe von Möglichkeiten aus. Helmecke traf mit einem kapitalen Schuß einmal nur den Pfosten. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

3. Spieltag (09.09.1979)

FSV Lok Dresden - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:3 (1:1)

Seewald
Gräfe (60. Lausen), Bär, Kühn
Scheunemann, Grün, Hartmann, Ledrich, Oehme
Wünsche, Helmecke

1:0 Wohlrabe (22.)
1:1 Oehme (37.)
1:2 Hartmann (69.)
1:3 Wünsche (73.)

Zuschauer: 1200

Die Fortschritt-Elf bestätigte ihren guten Punktspielstart auch in Dresden. Diesmal sah das Publikum, darunter 500 Bischofswerdaer Fußballanhänger, eine Fortschritt-Mannschaft, die taktisch gut eingestellt war und auch spielerisch überzeugen konnte. Lok ging in der 22. Minute durch Wohlrabe in Führung und hatte bis zu diesem Zeitpunkt auch Vorteile in der Beweglichkeit. Doch spätestens nach dem Ausgleich, den Oehme in der 37. Minute erzielte, sah man Bischofswerda auf der Höhe der Aufgaben. Nach einer kurzen Druckperiode der Dresdner in der zweiten Hälfte fiel der Führungstreffer für Bischofswerda. Oehme erlief sich einen Steilpaß und seine gefühlvolle Eingabe verwandelte Hartmann mit einem raffinierten Heber. Den Gastgebern muß man bescheinigen, daß sie in der Folgezeit alles auf eine Karte setzten, um zum Ausgleich zu kommen. Dieses Vorhaben verhinderte Torwart Seewald mit Glanzparaden. Als in der 73. Minute eine exakt ausgeführte Freistoßvariante durch Wünsche zum dritten Treffer für Bischofswerda führte, war das Spiel bereits zu Gunsten der Gäste entschieden.
Insgesamt ein verdienter Sieg der Fortschritt-Elf, die in der Chancenverwertung Vorteile hatte und im Mannschaftsgefüge keinen schwachen Punkt aufwies. Überragender Mann war erneut Torwart Seewald.

4. Spieltag (22.09.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - ASG Vorwärts Kamenz 1:3 (0:1)

Seewald
Bär, Gräfe, Kühn
Scheunemann (46. Lausen), Grün, Hartmann, Ledrich, Wünsche
Oehme, Helmecke

0:1 Ledrich (22./ET)
1:1 Wünsche (53./FE)
1:2 Hammer (70.)
1:3 Schöne (74.)

Zuschauer: 1150

Dem Treffen bei Dauerregen wohnten mit dem Leiter der Abteilung Sporteinrichtungen des sozialistischen Äthiopien, Tassema Demissic, und dem technischen Mitarbeiter Salomon Lencho prominente Gäste bei.
Die Gründe für den Spielausgang lagen an den Stärken der Armeefußballer (Schnelligkeitsvorteile und Erfolgsmotto: stören und angreifen) sowie an den technischen Schwächen und Abwehrschnitzern der Gastgeber, vorwiegend in der zweiten Halbzeit.
Das kämpferische Bemühen der Mannen um Libero Jörg Bär, der wegen dieses Punktekampfes die eigene Hochzeitsfeier unterbrach, blieb auch erfolglos, weil die linke Angriffsreihe zu wenig ins Spiel gebracht wurde und beide Außenverteidiger große Mühe hatten. Die stellungssicheren Hammer und Hellpoldt ließen außer 20 Minuten nach dem Seitenwechsel wenig Gefahr im eigenen Strafraum aufkommen. Hübner war Hans Dampf in allen Gassen, und der schnelle Schöne machte im Angriff viel Wind. Seiner Initiative ging auch das Halbzeitergebnbis voraus. Beim 0:1 parierte Seewald zunächst großartig, den Nachschuß wollte Ledrich aus dem Tor schlenzen, was ihm aber mißlang.
Nach dem Seitenwechsel kamen die stürmischen Angriffe der Gastgeber. Doch aus den Eckbällen in Serie und mehreren Chancen sprang nur der Ausgleich heraus. Hartmann wurde gefoult, den Strafstoß verwandelte Wünsche zum Ausgleich. Eine gelungene Freistoßausführung Hübners, der dem völlig ungedeckten Hammer eine Kopfballvorlage servierte, beendete die Druckperiode und entschied auch schon die Begegnung vorzeitig. Eine Schlußoffensive der Fortschritt-Elf gab es nicht. Dagegen brachte ein weiterer Konter durch den besten Gästestürmer Schöne den Endstand.(Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

5. Spieltag (30.09.1979)

BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt - BSG Fortschritt Bischofswerda 3:1 (1:0)

Seewald
Bär, Gräfe, Kühn
Lausen, Grün (65. Scheunemann), Hartmann (75. Schneider), Ledrich, Wünsche
Oehme, Helmecke

1:0 Krasselt (22.)
2:0 Rauschenbach (46.)
3:0 Brabant (75.)
3:1 Scheunemann (77.)

Zuschauer: 1300

Zwischen den Strafräumen bot unsere Mannschaft die gute Rolle, die man ihr zutrauen konnte. Die Gastgeber, beinahe alle mit Oberligaerfahrung, waren eigentlich gut an der Kette. Dabei waren Kühn und Lausen besonders gut im Bilde. Aber Chancen zum Tore vorlegen hatten die Gäse kaum. Ein Schuß mit bekannter Güte von Bär landete am Außenpfosten (30.), Ledrich wurde in guter Position noch abgeblockt. Pech für Kühn war, als er mit seinem Widersacher Krasselt per Kopf die Pausenführung besorgte. Ein großer Patzer passierte unmittelbar nach der Pause, als Seewald eine Eingabe nicht wegnahm und Gräfe den cleveren Rauschenbach noch ungedeckt einköpfen ließ. Der durchgebrochenen Lausen scheiterte mit Scharfschuß an Torwart Fichtner (55.). Die Spielentscheidung besorgte Brabant mit Flachschuß, vorausgegangen war ein Mißverständnis zwischen Hartmann und Gräfe. Den fälligen Ehrentreffer erzielte der freigespielte Scheunemann aus Nahdistanz. Auf Vorlage von Oehme, der ansonsten bei Lienemann und Franke nichts zu bestellen hatte, konnte Bär noch den Anschlußtreffer anbringen, aber seine Ablage rollte am Torpfosten vorbei (86.).
Nun muß ein wirksamer Angriff gegen Plauen die Weichen für einen vierten Erfolg stellen. (Manfred Voigt)

6. Spieltag (07.10.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - ASG Vorwärts Plauen 1:1 (1:1)

Seewald
Bär, Tilgner, Kühn
Lausen, Grün (64. Scheunemann), Hartmann, Ledrich, Wünsche
Oehme, Helmecke

1:0 Bär (26.)
1:1 Winczek (27.)

Zuschauer: 1700

Mit dieser Leistung verspielt sich der Gastgeber viel von seinem Kredit, den er sich ob der sehr guten Anfangserfolge erworben hatte. Im Grunde kommt dieses Unentschieden einer Niederlage gleich. Die Gäste waren nach dem Seitenwechsel einem weiteren Tor nahe, aber mit den Schießkünsten stand es auch bei ihnen nicht besser. Vorwärts bewies Kampffreude und Angriffsschnelligkeit, die im Ligafußball Norm sein müssen. Dadurch herrschte die Armee-Elf im Mittelfeld und in der Abwehr. Übungsleiter Heldner wird viel Arbeit und Konsequenz nötig haben, noch rechtzeitig das Ruder für wieder erfolgreiches eigenes Mittelfeld- und Angriffsspeil herumzureißen. Mit nur einem Angreifer (Wünsche) und lahmen Mittelfeldpassagen wird bei den nächsten Spielpartnern kaum ein Blumentopf zu holen sein.
Das eine Tor (das 100. seit der Ligazugehörigkeit!) kommt auf das Konto des schußgewaltigen Bär. Einen von Hartmann abgelegten Freistoß donnerte er in die Maschen. Beim Gegenzug aber erzielte Winczek aus gut 25 m Entfernung postwendend den Ausgleich. Da sah die gesamte Abwehr eigentlich Blaß aus. Im nächsten Gang zeigt Aktivist Brieske und bestimmt einen Spiegel ... (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

7. Spieltag (14.10.1979)

BSG Aktivist Brieske-Senftenberg - BSG Fortschritt Bischofswerda 4:0 (1:0)

Seewald
Bär, Gräfe (50. Tilgner), Kühn
Lausen, Scheunemann (30. Grün), Hartmann, Ledrich, Wünsche
Oehme, Helmecke

1:0 Peschel (32.)
2:0 Hanske (49.)
3:0 Schuppan (55.)
4:0 Hanske (65.)

Zuschauer: 1400

An den Anfang des Berichtes zum Geschehen der klaren Niederlage muß man stellen, daß die Fortschritt-Elf besseren Fußball als am Vorsonntag geboten hat. Der bisherige Tabellenletzte aber war ein ganzes Stück sturmkräftiger als Vorwärts Plauen. Vor dem Seitenwechsel waren die Gäste gut im Bilde. Die erste Gefahr brachte ein Hinterhaltschuß von Oehme, der nur knapp das Ziel verfehlte (16.). Erst als sich der sonst überzeugende Seewald eine ungewohnte Abewehrparade leistete, erzielten die Gastgeber die glückliche Pausenführung. Der sehr spurtschnelle Hanske stellte nach dem Seitenwechsel mit dem zweiten Treffer alles auf den Kopf. Unsere Hintermannschaft verlor an Deckungskonsequenz und Disziplin. Zwei schulmäßige Konter der Einheimischen ließen unsere Abwehr regelrecht "alt" aussehen. Als Aktivist das Heu schon rein hatte, da wollten die Männer um den aufgerückten Libero Bär das Blatt nochmals wenden. Doch diesmal war es bereits zu spät.
Für Fortschritt stehen nun anch vier Spielen 3:11 Tore und 1:7 Puntke auf dem Konto. Diese Bilanz verlangt einen euen Anfang in vieler Hinsicht. (Manfred Voigt)

8. Spieltag (28.10.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Motor Werdau 2:0 (1:0)

Heinrich
Tilgner, Gräfe, Kühn
Lausen, Grün (85. Scheunemann), Bär, Hartmann, Ledrich
Oehme, Wünsche (85. Helmecke)

1:0 Kühn (43.)
2:0 Oehme (65.)

Zuschauer: 1400

Der Favorit aus Werdau ging überraschend leer aus, weil die Fortschritt-Elf wieder zum guten Spiel fand und Tore erzielen konnte. Aus der Konterstellung heraus kam der Gastgeber zu seinen Chancen. Der diesmal überragende Kühn verwertete vor dem Pausenzeichen einen Ledrich-Eckstoß mit platziertem Kopfball. Gästetorhüter Meyer konnte über Mangel an Arbeit nicht klagen. Einen Hinterhaltschuß von Bär konnte er nicht aus der Gefahrenzone besorgen. Das nutzte Oehme zum vielumjubelten zweiten Torerfolg. Die Abwehr, von Torwart Heinrich, der den verletzten Seewald gut vertrat, angeführt, war diesmal sehr aufmerksam. So kommt die Selbsteinschätzung der Gäste nicht von ungefähr, die eher von einem 3:0 als vom Ehrentreffer ausging. Die eingewechselten Scheunemann und Helmecke machten in dieser Richtung auch nochmals Wind. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

9. Spieltag (04.11.1979)

BSG Energie Cottbus - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:0 (1:0)

Heinrich
Tilgner, Gräfe, Kühn
Lausen, Grün, Bär, Hartmann (74. Scheunemann), Oehme (74. Helmecke)
Ledrich, Wünsche

1:0 Katzarow (24.)

Zuschauer: 2500

Fortschritt-Übungsleiter Manfred Heldners Hoffnung, im Donnerstags-Sportecho nachzulesen, in Cottbus nicht ganz leer auszugehen, erwies sich als durchaus nicht unberechtigt. Die Cottbuser konnten sich ihres Sieges nie ganz sicher sein. Es ließ sich zwar alles recht erfolgsversprechend an. Pietsch setzte eine Reiß-Eingabe an die Latte, und der sonst sichere Gaststopper Tilgner beförderte eine scharfe Eingabe Lempkes an den eigenen Pfosten, ehe schließlich der erstmals über die volle Distanz spielende Bulgare Katzarow mit energischem Einsatz das 1:0 erzielen konnte.
So sehr die Cottbuser auch versuchten das Tempo zu forcieren, die Fortschritt-Elf ging es stets mit. So blieb es schließlich lange bei meist optischer Überlegenheit des Gastgebers. Aber besonders Wünsche ließ deren Abwehr nie zur Ruhe komme. Allerdings schienen Bischofswerdas Angriffe zu sehr auf ihn konzentriert. Als sich beim Gastgeber ab Mitte der zweiten Halbzeit die Abspielfehler häuften, und darunter besonders das Angriffsspiel immer mehr litt, witterten die Gäste zu Recht ihre Chance, zumal sie das 0:1 keineswegs aus dem Konzept gebracht hatte. Bei den Cottbuser mußte man sich immer stärker darauf konzentrieren, den Vorsprung zu halten, und war froh, als das Schlußzeichen des unaufällig, aber sehr umsichtig amtierenden Unparteiischen kam. (Jürgen Trogisch)

10. Spieltag (17.11.1979)

BSG Aktivist Schwarze Pumpe - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:2 (2:0)

Heinrich
Tilgner, Gräfe (31. Scheunemann), Kühn
Lausen, Grün, Bär, Hartmann, Oehme (71. Helmecke)
Ledrich, Wünsche

1:0 M. Nitsche (22.)
2:0 Pappritz (43.)
2:1 Bär (71.)
2:2 Hartmann (84.)

Zuschauer: 1000

Mit einer eindrucksvollen Leistung nach dem Seitenwechsel sicherten sich die Fortschritt-Spieler den erhofften Punkt. Bemerkenswert dabei ist, daß die heimstarken Hoyerswerdaer schon 2:0 führten und trotzdem völlig den Spielfaden verloren. Als zu Beginn der zweiten Halbzeit Oehme eine Eingabe von Ledrich nicht zum Eindrücken erwischte, erreichte zunächst Bär den Anschlußtreffer. Zwei Abwehrspieler ließ er aussteigen und bezwang den Torwart Fritzsche. Als Übungsleiter Heldner für den keinesfalls enttäuschenden Oehme dann Helmecke frisch in die Schlußoffensive brachte, wurde im Anschluß an einen Ledrich-Eckstoß das Remis geschafft. Hartmann stieg dem Ball am höchsten entgegen und erzielte einen schönen Kopfballtreffer. Unmittelbar vor dem Schlußpfiff des aufmerksamen Schiedsrichters Streicher konnten die Gastgeber mit viel Glück einen Verlusttreffer abwenden. Der fällige Eckstoß kam nicht mehr zur Ausführung.
Die Leistung der ersten Spielhälfte muß man kritisch ansprechen, weil in der Abwehr fehlerhaft gearbeitet wurde, die Aktionen im Mittelfeld ohne Zweikampfhärte und zu bewegungsarm ausgeführt wurden. Die Quittung dafür waren die Gegentore, die jeweils nach Eckstößen fielen. Kühn brachte da denn Ball nicht aus der Gefahrenzone, und beim 2:0 bedankte sich Pappritz mit einem wuchtigen Kopfball für die Großzügigkeit seines Widersachers Grün.
Ihr vorhandenes Leistungsvermögen bestätigten aber von Torwart Heinrich bis Wünsche alle noch mit diesem verdienten Unentschieden. (Manfred Voigt)

11. Spieltag (25.11.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Espenhain 1:1 (1:0)

Seewald
Tilgner, Scheunemann, Kühn
Lausen, Grün, Bär, Hartmann (28. Helmecke), Oehme
Ledrich, Wünsche

1:0 Bär (28.)
1:1 Heine (58.)

Zuschauer: 1000

Der Kampf um einen stabilen Mittelfeldplatz in der Tabelle wurde härter geführt als erwartet. Die Gäste entpuppten sich als sehr zweikampfharte und abwehrstarke Gegner. Ihr Glück bestand aber auch darin, daß auf Vorlage von Hartmann Ledrich in den Anfangsminuten knapp verzog, Hartmann in der 15. Minute nur die Querlatte traf und Bär unmittelbar nach dem Seitenwechsel Zielke zu einer großen Parade zwang. Die 1:0-Führung war so längst fällig. Einen Oehme-Freistoß verwandelte Bär per Kopf. Doch auch die Konter der Gäste über die schnellen Heine und Herrmann waren nicht ungefährlich. Seewald rettete dreimal aus Nahdistanz. Durch eine fehlerhafte Aktion vor dem Strafraum kam Aktivist in Ballbesitz, und die von der Grundlinie maßgerechte Eingabe köpfte Scheunemanns Widersacher Heine aus Nahdistanz ein.
Die Schlußviertelstunde gehörte optisch dem Gastgeber, aber wenig durchdachte und auch nervöse Angriffsaktionen hoben die harte und defensive Gästeabwehr nicht mehr aus den Angeln. Das Remis ist weder Enttäuschung noch Wunschresultat. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

Hinrunde

12. Spieltag (02.12.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - SG Dynamo Lübben 5:0 (2:0)

Seewald
Tilgner, Schneider, Kühn
Lausen, Grün, Bär, Helmecke (46. Scheunemann), Oehme
Ledrich, Wünsche

1:0 Wünsche (28./FE)
2:0 Grün (45.)
3:0 Wünsche (56.)
4:0 Scheunemann (78.)
5:0 Bär (82.)

Zuschauer: 1100

Ohne die Verletzten Gräfe und Hartmann hatte der Gastgeber mit dem Tabellenletzten nur zwanzig Minuten Widerstand. Danach kamen die individuellen Stärken so klar zum Ausdruck, wie es das Endresultat ausdrückt. Bei zwei Kontern (6. und 17. Minute) mußte Seewald parieren. Danach ging es stark bergab bei den Spreewäldern. Ihr guter Torwart Hanuschke verhinderte mindestens drei weitere Treffer. Auch bei den Querlattenknallern von Oehme und Grün (48. und 49. Minute) stand ihm das Glück des Tüchtigen zur Seite. Den Torreigen eröffnete Wünsche, der wieder andeutete, welche Reserven in ihm schlummern. Ein Foul an ihm rächte er mit einem stilreinen Strafstoß. Grün nutzte vor dem Pausenzeichen eine der Verwirrungen im Gästestrafraum mit einem Schuß unter die Querlatte. Die Druckperiode vor dem Halbzeitpfiff, in der Oehme und Helmecke ansteigende Form zeigten und auch Ledrich Chancen hatte, fand so noch ihre Quittung. Auf Vorlage von Ledrich vollendete Wünsche zum 3:0. Dann bediente Wünsche Scheunemann zum erfolgreichen Kopfball maßgerecht. Den Schlußstand stellte Bär im Anschluß an eine Ledrich-Ecke mit Kopfballverlängerung von Wünsche her. Sonderbeifall gab es für den Besten dieses Spiels, Hartmut Kühn. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

13. Spieltag (09.12.1979)

SG Sosa - BSG Fortschritt Bischofswerda 0:2 (0:0)

Seewald
Tilgner, Schneider, Kühn
Lausen, Grün, Bär, Scheunemann (74. Helmecke), Oehme (78. Hartmann)
Ledrich, Wünsche

0:1 Tilgner (74.)
0:2 Bär (75.)

Zuschauer: 500

Auf dem gefährlichen Gelände der Sosaer, wo bisher nur die FSV Lok siegreich war, taten die Gäste zunächst viel für eine stabile Abwehr. Die Spielfolge war demnach alles Mittelfeldgeplänkel, was niemanden weh tat. Seewald hatte bei zwei Linkseingaben kurz vor der Halbzeit Gelegenheit, sich bemerkbar zu machen. Auf Kopfballablage von Scheunemann kam Oehme auch zum Torschuß, den der reaktionsschnelle Lindau aber in der 40. Minute meisterte.
Mit Windunterstützung kam Bischofswerda nach dem Seitenwechsel auf die Siegerstraße. Einen der Eckstöße zirkelte Ledrich zum aufgerückten Libero Tilgner, der den Ball genau in das obere Tordreieck setzte. Das war sein erstes Punktspieltor, das 25. dieser Saison und das 111. Tor seit Ligazugehörigkeit. Das Durcheinander des Gastgebers, der nach dem achtbaren Cottbuser Ergebnis viel Selbstvertrauen hatte, nutzten Oehme und Bär gleich nach dem Anstoß mit Doppelpaß. Der freigelaufene Bär beförderte die Lederkugel genau in das entlegene Toreck.
Für den Rest der Spielzeit sicherten die Fortschrittspieler ihr Heiligtum gut ab, doch drei Minuten vor Ultimo mußte Seewald aus Nahdistanz nochmals parieren - Jetzt folgt ein äußerst spannendes Bezirksderby gegen FSV Lok Dresden. (Manfred Voigt)

14. Spieltag (09.12.1979)

BSG Fortschritt Bischofswerda - FSV Lok Dresden 4:0 (2:0)

Seewald (75. Heinrich)
Tilgner, Schneider, Kühn
Lausen, Grün, Bär, Scheunemann (75. Helmecke), Oehme
Ledrich, Wünsche

1:0 Bär (23.)
2:0 Tilgner (44.)
3:0 Wünsche (60.)
4:0 Ledrich (72.)

Zuschauer: 1100

Nach diesem klaren Erfolg im Bezirksderby darf man resümieren, die Fortschritt-Elf hat sich ganz verdient an die vier besten Mannschaften der Staffel D herangespielt. Diese Leistung spricht für das gesamte Kollektiv, das in Seewald, Bär, Kühn und weiteren verdienstvollen Spielern eine aktive Rolle entwickelt. Wieder ohne die verletzten Hartmann und Gräfe machten die eingesetzten Akteure zweckmäßigen Fußball und boten eine beachtliche Partie in vielerlei Hinsicht. Die über Jahre hinweg sieggewohnte FSV Lok sah die ersten 15 Spielminuten nicht wie ein Verlierer aus. Seewald hatte zweimal Fehler der Abwehr, die danach nicht mehr vorkamen, reaktionsschnell auszubügeln. Aber schon der erste Treffer, ein kraftvoller Direktschuß von Bär, legte die Schwächen der Gäste systematisch frei. In der Abwehr waren sie zu sorglos, zu offen. Bei Oehmes großer Chance (29. Min.) hatten sie noch Glück, während Tilgners satter Hinterhaltschuß kurz vor der Pause zum 2:0 führte und den Fußballhimmel der Gäste merklich trübte.
Nach Wiederanstoß brannten die Gastgeber ein kleines Feuerwerk ab, doch Torwart Zielke ließ da noch nichts anbrennen. Der Eifer der Fortschritt-Elf fand aber später den verdienten Lohn. Wünsche und Ledrich setzten ganz gekonnt das Leder in das untere Tordreieck. Damit spielten sie auch den Weg für den Einsatz der verdienstvollen Sportfreunde Helmecke und Heinrich frei. Die letzten Bemühungen der Ganzera, Lichtenberger und Wohlrabe zerbrachen an der Abwehrleistung der Einheimischen, die wieder in Kühn einen eleganten Strategen besaß. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

15. Spieltag (02.03.1980)

ASG Vorwärts Kamenz - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:0 (0:0)

Seewald
Tilgner, Treschke, Kühn
Lausen, Grün, Bär, Hartmann, Wünsche
Oehme (75. Helmecke), Scheunemann

1:0 Schöne (61.)

Zuschauer: 3500

Der Favorit behielt in diesem Bezirksderby knapp die Nase vorn. Das große Spiel vor der zahlreichen Kulisse wurde es nicht. Die Fortschritt-Elf mußte mehr als sonst die Abwehr verstärken. Bis zum entscheidenden Treffer bewährte sich diese Maßnahme. Die sieggewohnten Armeesportler hatten wenig zwingende Torchancen. Das Halbzeitresultat war somit ein normales Ergebnis, bei einem Boxkampf hätte allerdings der Gastgeber ob seiner Beweglichkeit und größeren Durchschlagskraft im Angriff ein besseres Ergebnis als Fortschritt erpunktet.
Die Entscheidung erzwang Schöne mit einer Einzelaktion in einer Zeit, wo schon vieles nach einem torlosen Remis aussah. Bei einem Angriff über die rechte Flanke versetzte er seinen Kontrahenten Lausen, und die gedachte hohe Eingabe rutschte ihm glücklich zum Torschuß über den Schuhsenkel. Der zu spät reagierende Seewald klatschte den Ball in das Gehäuse. Wenige Minuten später konnte der Angriff der Gäste ebenso erfolgreich sein. Oehme legte Hartmann den Ball genau in die Gasse, doch der herausstürzende Torwart Hartwig verhinderte den Ausgleich. Bis zum Schlußpiff lockerten die Gäste ihre Abwehr. Dadurch kamen Schöne und Paulo nochmals in Szene, aber Seewald ließ sich nicht mehr bezwingen. Treschke machte seine Sache als Abwehrspieler gut. Mit dieser Sachlichkeit und Einsatzfreude sollte er weiterarbeiten. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

16. Spieltag (09.03.1980)

BSG Fortschritt Bischofswerda - Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 2:1 (0:0)

Seewald
Tilgner, Scheunemann, Kühn (46. Gräfe)
Lausen, Grün, Bär, Hartmann (16. Helmecke), Oehme
Ledrich, Wünsche

1:0 Helmecke (49.)
2:0 Grün (83.)
2:1 List (84.)

Zuschauer: 1000

Der kaum bespielbare Platz verlangte von beiden Mannschaften sehr viel Kraft und Einsatzwillen, um den Ball und den eigenen Körper aus dem Schlamm und Schneeschlick zu befreien. Die Fortschritt-Elf hat mit großem Kämpferherz diese Hürde und die gute Gäste-Elf bezwungen. Die ersten 45 Minuten brachten eine hohe Anzahl Eckbälle und einen Querlatten-Schlenzer (Oehme), die schon für gute Stimmung sorgten. Dem Führungstreffer ging ein Freistoß von Scheunemanns voraus, den Helmecke per Kopf verwandelte. Dem überglücklichen Torschützen muß man auch anrechnen, die bis dahin sichere Gästeabwehr am Nerv getroffen zu haben. Der auch bis zum Umfallen kämpfende Oehme war der Vorbereiter für das 2:0, das Grün genau in das untere Toreck besorgte.
Die Gäste machten tüchtig mit, Seewald und seine Vorderleute mußten sich oftmals in letzter Sekunde wagehalsig einsetzen. Leider überzogen einige Akteure den Kampf und den Großmut des Schiedsrichters Schulz. Für Wiedensee und Barthel gab es "gelb", für Hartmann und Kühn leider schmerzhafte Verletzungen.
Der Anschlußtreffer für Motor war aber für den verdient siegenden Gastgeber ein dicker Fingerzeig dafür, die Siegesfreude doch erst nach dem Schlußpfiff auszukosten. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

17. Spieltag (16.03.1980)

ASG Vorwärts Plauen - BSG Fortschritt Bischofswerda 2:0 (1:0)

Heinrich (46. Seewald)
Tilgner, Gräfe, Bär
Lausen, Kühn, Grün, Scheunemann, Oehme
Wünsche, Helmecke

1:0 Winczek (31.)
2:0 Weidlich (87.)

Zuschauer: 700

Um sich den Klassenerhalt zu sichern, braucht Vorwärts Plauen aus den restlichen Heispielen jeden Punkt. So war von Anbeginn klar, daß über den kämpferischen Einsatz aller Spieler ein voller Erfolg über die Landmaschinenbauer erzielt werden sollte. Sicherlich ein gutes Vorhaben, aber Oehme und Wünsche feuerten gleich zu Beginn erst einmal zwei Schreckschüsse ab, bevor sich der Gastgeber mehr und mehr durchzusetzen begann. Winczek war es, der die durchdachteren Aktionen der Gastgeber in der 12. Minute fast mit dem Führungstreffer abgeschlossen hätte. Aber derselbe Spieler macht diesen Fehler wieder wett, als er nach Vorarbeit des umsichtigen Kühn die knappe Pausenführung markierte.
Erstaunlich dann das Nachlassen der Vorwärts-Elf, die im Mittelfeld zu viele Abspielfehler beging. Bär, der Libero der Gäste verstand es aber auch ausgezeichnet, seine Abwehr zu formieren. Die Entscheidung viel schließlich in der 87. Minute, als Weidlich den Bischofswerdaer Torhüter Seewald mit einem raffiniert getretenen Freistoß überraschte. (Dieter Oertel)

18. Spieltag (23.03.1980)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 3:0 (1:0)

Heinrich
Tilgner, Gräfe (39. Treschke), Kühn
Lausen, Grün, Bär, Scheunemann (79. Helmecke), Oehme
Ledrich, Wünsche

1:0 Grün (12.)
2:0 Ledrich (72.)
3:0 Wünsche (86.)

Zuschauer: 1300

Ohne die noch verletzten Seewald und Hartmann mußte sich die Fortschritt-Elf den abstiegsbedrohten Gästen stellen. Der Spielverlauf zeigte, daß die Briesker eine Stunde mithielten und nicht wie ein Abstiegskandidat aussahen. Die Angriffsleistungen allerdings waren zu dünn. Schuppan hatte aus Nahdistanz die Gelegenheit zum 1:1, setzte aber seinen Schuß in der 40. Minute neben den Torpfosten. Etwa 20 Minuten nach dem Seitenwechsel war der Gastgeber ohne Linie, woraus der Gastgeber allerdings kein Kapital machen konnte. Eine gute Ballführung von Oehme auf Scheunemann erreichte Grün, der aus völlig freier Position an Torwart Pitzke vorbei zum 1:0 einköpfte. Ledrich riskierte eine 20-m-Schuß als Aufsetzer, der schon die Spielentscheidung bedeutete. Der eingewechselte Helmecke und Treschke vertraten die keineswegs enttäuschenden Gräfe und Scheunemann gut und verhalfen zum dritten Treffer. Helmecke bediente den in den Strafraum eingedrungenen Wünsche, der im Direktschuß den verdienten Endstand herstellte. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

19. Spieltag (30.03.1980)

BSG Motor Werdau - BSG Fortschritt Bischofswerda 3:2 (3:0)

Seewald
Tilgner, Treschke, Kühn
Gräfe, Grün, Bär, Hartmann (65. Helmecke), Oehme
Ledrich, Wünsche

1:0 Brändel (10.)
2:0 Geibel (16.)
3:0 Brändel (19.)
3:1 Wünsche (57.)
3:2 Ledrich (84.)

Zuschauer: 1100

Die erste Halbzeit war eine rabenschwarze Zeit, die sich die Fortschrittelf gefallen lassen mußte. Disziplinlose Abwehrarbeit, wenig kämpferische und läuferische Bereitschaft sowie ungenügende Raumdeckung auf der linken Abwehrseite brachten fast alles durcheinander. Diese Einstellung kan sich ein Tabellenvierter bei einem Partner, der noch nicht die Erringung des Staffelsieges aufgegeben hat, nicht leisten. Der offensive Abwehrspieler Solleder, die Routiniers Brändel, Zeuke und Hoyer machten Dampf und aus ihrer Sicht gelungene Tore. Nur der letzten vielgelobte Mickan war bei Treschke unter guter Kontrolle. Eine Eingabe Solleders, die Wünsche verhindern mußte, verwandelte Brändel aus Nahdistanz. Geibel nutzte eine weitere mißlungene Abwehr. Danach schlug Solleder einen Eckstoß auf den unbedrängt hochsteigenden Brändel zum 3:0. Torwart Seewald stand danach weiter im Brennpunkt. Auf Vorlage von Hartmann verzog der freigespielte Wünsche in der 36. Spielminute.
Nach Wiederanstoß legte die Fortschrittelf dann eine erstaunliche Leistung hin, die Werdau völlig außer Tritt brachte. Wünsche donnerte zunächst an die Querlatte (50.), erzielte aber im Nachschuß später bei einem Foulstrafstoß sein Tor. Als Ledrich eine der Chancen wuchtig ins Netz setzte, erreichte das Spiel seinen Höhepunkt. Eckstöße und ein Freistoß (Bär) ließen den Favoriten zittern, aber nicht mehr straucheln. (Manfred Voigt)

20. Spieltag (06.04.1980)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Energie Cottbus 3:2 (2:1)

Heinrich
Tilgner, Treschke, Kühn
Scheunemann, Grün, Bär, Hartmann, Oehme
Ledrich, Wünsche (75. Helmecke)

0:1 Balck (20.)
1:1 Hartmann (39.)
2:1 Ledrich (44.)
3:1 Bär (55.)
3:2 Balck (87.)

Zuschauer: 1900

Der Gastgeber war gewillt, die Tradition fortzusetzen, den jeweils vermutlichen Staffelsieger stolpern zu lassen. Anfangs war er allerdings befangen, die Zweikämpfe gingen oftmals an die Lausitzer. Wendt im Gästetor hatte jedoch einige Angriffe zu bereinigen. So bei Hartmanns Flachschuß und Treschkes Kopfball. Als einer der Eckbälle von Torwart Heinrich unterlaufen wurde, da köpfte Balck aus Nahdistanz ein. Als dann in der 39. Minute ein verdeckter Paß von Oehme auf Hartmann kam, vollendete dieser zum Ausgleich. Die Zuschauer kamen bereits vor dem Halbzeitpfiff des sehr guten Schiedsrichters auf die Kosten, als sie Ledrichs Freistoß mit Innenpfostenschuß zur Führung bejubeln konnten., wozu auch Bär die Ablage besorgte. Auf der anderen Seite war es Torjäger Zierau, der mit einem gefährlichen Kopfball für Aufregung sorgte.
Nach dem Seitenwechsel faßte Bär den Mut, den Ball aus gut 20 Metern abzudrücken. Dieses Geschoß schlug im oberen Dreiangel ein, und dem tüchtigen Wendt blieb sichtlich die Spucke weg. Dieses 3:1 war die Vorentscheidung. Cottbus versuchte vieles, um das Blatt noch zu wenden. Einmal rettete bei einem Kofpball das Lattenkreuz, dann bereinigte Kühn, der sich mit Mudra sehr klassich duellierte, unmittelbar auf der Torlinie. Auch Helmecke und Ledrich hatten noch eine Torchance. Doch hier erzielte Energie kurz vor Ultimo den Anschlußtreffer, wobei doch am verdienten Fortschritt-Sieg nichts mehr zu ändern war. (Manfred Voigt).

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Fotos: Wolfgang Schmidt

21. Spieltag (13.04.1980)

BSG Fortschritt Bischofswerda - BSG Aktivist Schwarze Pumpe 3:2 (1:0)

Seewald (75. Heinrich)
Tilgner, Gräfe, Kühn
Scheunemann, Grün, Bär, Hartmann, Oehme (53. Wünsche)
Ledrich, Helmecke

1:0 Hartmann (4.)
2:0 Scheunemann (62.)
3:0 Wünsche (67.)
3:1 Pappritz (81.)
3:2 Hiepler (83.)

Zuschauer: 1900

So wechselhaft wie das sprichwörtliche Aprilwetter war die Leistung der Fortschrittelf. Zu den positiven Geschehen darf das Ergebnis und die Tatsache zählen, daß mit dem feststehenden vierten Tabellenplatz eine bemerkenswerte Platzierung erzielt wurde.
Dem gesamten Kollektiv gebührt daher der Glückwunsch!
Schwach war an diesem Tag das linienlose Spiel und die miese Schlußphase. Die Gästen waren in der Summe aller Aktionen besser. Die 0:3-Zwischenschlappe aber konnten sie nicht revidieren. Einen seltenen, auch kuriosen Treffer, erzielte Hartmann. Bei einem Abschlag des Gästetorstehers hielt er das Schußbein dazwischen - 1:0. Die Doppelspitze Sandeck/Jenter bereitete unserer Abwehr viel Kopfzerbrechen. Die engere Abwehr, allen voran Seewald, hielt mit Glück und Geschick die knappe Pausenführung. eine Flanke Hartmanns verlängerte Scheunemann per Kopf zum zweiten Treffer und unmittelbar nutzte Wünsche ein Durcheinander im Gästestrafraum abermals mit Kopfstoß zur klaren Führung. Grün hatte noch das vierte Tor vor den Füßen. Zu spät besonnen sich die Kohlekumpel auf ihre Schußleistung. Als der Gastgeber sorglos wurde, kamen sie noch zu zwei sehenswerten Treffern! Vor Spielbeginn galt der erste Beifall Jörg Bär, der zu seinem Dienst in der NVA verabschiedet wurde. (Manfred Voigt)


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Fotos: Wolfgang Schmidt

22. Spieltag (21.04.1980)

BSG Aktivist Espenhain - BSG Fortschritt Bischofswerda 1:1 (1:0)

Seewald
Tilgner, Gräfe (46. Grün), Kühn
Lausen, Scheunemann, Bär, Hartmann, Helmecke
Ledrich, Wünsche

1:0 Pretzsch (23.)
1:1 Wünsche (60.)

Zuschauer: 300

Beim siebenten Aufeinandertreffen zwischen beiden Kontrahenten gab es das sechse Unentschieden (4x 1:1, 2x 3:3 und ein Sieg für Fortschritt). Auch diese Begegnung war kampfbetont und spannend. Die Anfangsminuten brachten optische Vorteile für den Gastgeber. Aber schon nach Hartmanns Eingabe (13.), die alle verpaßten, wendete sich das Blatt. Die Heldner-Schützlinge bewiesen nachdrücklich Stabilität bei der Durchsetzung der eigenen spielerischen Linie. So wurden mehr Chancen herausgespielt, als der Aktivist-Elf lieb waren. Zunächst wurde Wünsche strafstoßreif umgestoßen, dann kam nach Paß von Bär Hartmann frei zum Zuge, doch bei Torwart Zielke war für ihn Endstation (35.). Aus einem Gegenstoß machte Espenhain die Führung. Eine weite Linksflanke köpfte Petzsch im Hechtflug aus Nahdistanz ein. Die Ausgeglichenheit der beiderseitigen Leistungen dokumentierte dann Wünsche auch zahlenmäßig. Auf Vorlage von Bär zog er auf und davon und erzielte den 44. Torerfolg dieser Saison.
Mit eine guten und geschlossenen Gesamtleistung fundamentierte Fortschritt den ausgezeichneten vierten Tabellenplatz und errang auch mit Vorsprung den Fairneß-Pokal des DFV der DDR (Staffel D) in diesem Spieljahr. (Manfred Voigt)



FDGB-Pokal

1. Hauptrunde (19.08.1979)

BSG Motor Robur Zittau - BSG Fortschritt Bischofswerda 0:1 (0:0)

Seewald
Bär, Gräfe, Kühn (46. Günther)
Schneider, Grün, Hartmann, Wünsche, Oehme
Scheunemann, Helmecke

0:1 Hartmann (62.)

Zuschauer: 650

Der Wunsch der Betreuer beider Teams bestand darin, kein Prestige-Spiel zu inszenieren, zusammengefaßt nach Spielende ist aber einzuschätzen, es wurde doch eins. Die erste Spielhälfte war eine gleichwertige Partie. Zittau traf in der 20. Minute die Querlatte und Fortschritt verstolperte einige dicke Chancen bzw. ein Linienrichter hob sogar beim Abschluß einer Torwartparade die Fahne, als Wünsche den Nachschuß vollenden wollte. Hektik entstand, als eine Minute vor der Halbzeit Kühn von Grebasch gefoult wurde und danach mit tiefer Fleischwunde in das Krankenhaus gebracht werden mußte.
Die zweite Halbzeit sollte man als Spielzeit vergessen, als Pokalkampf noch in Erinnerung behalten. Die Entscheidung erzielte der freigespielte Hartmann im Solo. Seinen Heber mußte der überragende Leitzke passieren lassen. Die knappe Entscheidung kann auch so kommentiert werden: Der Roburtorwart meisterte harte Schüsse sicher, der Gastgeber aber versiebte klare Einschußmöglichkeiten bzw. Seewald war auch aus Nahdistanz nicht zu bezwingen.

Zwischenrunde (17.09.1979)

BSG Motor Werdau - BSG Fortschritt Bischofswerda 4:0 (3:0)

Heinrich
Bär, Schneider, Kühn
Scheunemann, Grün, Hartmann, Ledrich, Wünsche
Oehme, Helmecke (20. Lausen)

1:0 Blank (6.)
2:0 Brändel (16.)
3:0 Schneider (36./ET)
4:0 Wottawa (84.)

Zuschauer: 1600

Mit dem Blick auf die kommenden Punktspiele bestritt Fortschritt dieses Pokalspiel beim Favoriten des Meisterschaftsjahres. Spieleraufgebot und Konzeption sollten den Gastgebern allerdings nicht so großmütig gegenüberstehen, wie es in der ersten Halbzeit passierte. Für die lockere Deckung bedankten sich die Motor-Spieler mit beherzten Angriffen. Die Treffer 2 und 3 gingen auf das Konto grober eigener Fehler, die diesmal Hartmann und Schneider unterliefen. Oehme (1.), Grün (20.) und Wünsche (36.) scheiterten am überragenden Meyer im Tor.
Die zweite Halbzeit ging allerdings an den Gast, der nun sein solides Können demonstrierte. Aber Ledrichs Schrägschuß an die Lattenunterkante, ein Solo von Wünsche mit anschließendem Pfostenschuß sowie weitere Chancen, die allesamt vergeben wurden, waren eben nicht das Salz in der "Pokalsuppe". Kurz vor dem Spielende erhöhte der eben eingewechselte Wottawa, begünstigt durch einen weiteren Abwehrfehler, zum zu hoch ausgefallenen Schlußstand. (Manfred Voigt)

Liga-Statistiken

Torjäger

Zierau BSG Energie Cottbus 19
Krasselt BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 12
Wünsche BSG Fortschritt Bischofswerda 11
Brändel BSG Motor Werdau 11
Herrmann BSG Aktivist Espenhain 10
Pappritz BSG Aktivist Schwarze Pumpe 10
Schuppan BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 9
Balck BSG Energie Cottbus 8
Bär BSG Fortrschritt Bischofswerda 7
Schöne ASG Vorwärts Kamenz 7



Zuschauer

1. BSG Energie Cottbus 11 29200 2654
2. ASG Vorwärts Kamenz (N) 11 28300 2572
3. BSG Aktivist Schwarze Pumpe 11 18500 1681
4. BSG Aktivist Brieske-Senftenberg 11 15650 1422
5. BSG Fortschritt Bischofswerda 11 15250 1386
6. BSG Motor Werdau 11 14800 1345
7. SG Dynamo Lübben (N) 11 12650 1150
8. BSG Motor "Fritz Heckert" Karl-Marx-Stadt 11 12300 1118
9. SG Sosa (N) 11 11500 1045
10. FSV Lok Dresden 11 8700 790
11. ASG Vorwärts Plauen 11 5050 459
12.. BSG Aktivist Espenhain 11 4850 440

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